Meine Tiere
  Wie konntest du nur
 



Wie konntest du nur

Bitte Lesen, denn dieser Brief  ist leider war !!!!

 

Als ich noch ein Kätzchen war, unterhielt ich dich mit meinem Herumtollen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich "dein
Baby", und, obwohl ich einiges kaputt machte, wurde ich doch deine
beste Freundin. Wann immer ich etwas "anstellte", hobst du mahnend
den Zeigefinger und sagtest: "Wie konntest du nur!?", aber schon
einen Augenblick später warst du wieder so zärtlich und eng an dich gedrückt.
Als du im Studium so viel lernen musstest, hattest du natürlich
wenig Zeit für mich. Aber ich verstand das immer und spielte mit
meinen Bällchen.
Ich erinnere mich an alle die Nächte, in denen ich mich in deinem
Bett ganz eng an dich schmiegte, und das Leben vollkommen schien. Du
tolltest dann auch wieder mit mir herum, und wir genossen die Sonne
gemeinsam auf dem Balkon. Von deinem Frühstück gab es für mich immer
was vom Schinken, "aber nicht zuviel, das ist für Katzen ungesund!"
Und ich schlief solange, bis du von der Arbeit nach Hause kamst.
Nach und nach verbrachtest du immer mehr Zeit auf der Arbeit als mit
mir, um "Karriere" zu machen. Dann warst du so viel weg, um einen
Menschenpartner kennen zu lernen. Ich wartete immer geduldig auf
dich, tröstete dich bei jedem Liebeskummer, tapste mit meinen Pfoten
deine Tränen vom Gesicht. Und freute mich, als du endlich "deinen"
Partner fandest. Zwar keinen Katzenfreund, aber ich respektierte
deine Wahl.
Ich war glücklich, weil du glücklich warst! Dann kamen nacheinander
deine Kinder zur Welt.
Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von den süßen Kindchen so
fasziniert, dass ich sie mit bemuttern wollte. Aber du und dein
Partner dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden, sie gar
verletzen könne. Deshalb wurde ich auch noch aus dem großen schönen
Raum ausgesperrt. In dein Bett durfte ich schon lange nicht mehr.
Ich liebte die Kinder und wurde "Gefangener der Liebe". Sie fingen
an zu wachsen, und ich wurde ihre Freundin.
Sie zerrten an meinen Ohren, meinem Fell, meinem Schwanz, hielten
sich auf wackligen Beinchen beim Laufen lernen an mir fest. Sie
erforschten meine empfindliche Nase mit unbeholfenen Fingerchen, und
ich hielt bei all dem geduldig still. Ich liebte alles an den
Kindern, besonders ihre Berührungen, weil deine so selten wurden.
Ich war bereit, die Kinder notfalls mit meinem Leben zu verteidigen.
Ich war bereit, in ihre Bettchen zu schlüpfen, um ihre Sorgen und
Träume anzuhören. Und zusammen mit ihnen erwartungsvoll auf das
Motorengeräusch deines Autos zu hören, wenn du in unsere Auffahrt
einbogst.
Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest,
zogst du aus deiner Tasche ein Foto von mir und erzähltest so
liebevoll von mir. Die letzten Jahre gabst du nur noch ein
knappes "Ja" zur Antwort und wechseltest dann das Thema. Ich war
früher "deine Samtpfote" und bin heute "nur eine Katze".
Dann hattet ihr eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen
Stadt. Du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere
nicht erlaubt waren. Ein Mann hat euch das extra noch gesagt, und
ihr habt ohne zu Zögern unterschrieben. Beide. Du hattest für dich
und deine Familie eine Entscheidung zu finden, die aus deiner Sicht
bestimmt richtig war. Obwohl einmal ich mal deine Familie war. Die
Autofahrt machte Spaß, weil auch die Kinder mitfuhren.

Als ich merkte, wo wir angekommen waren, war der Spaß zu Ende. Es
roch nach Hunden und nach meinen Artgenossen, nach Angst und nach
Desinfektionsmitteln und Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus
und sagtest, dass du wüsstest, dass man ein gutes Heim für mich
findet.
Die beiden Damen hinter dem Schreibtisch zuckten mit den Achseln und
betrachteten dich merkwürdig. Sie verstanden die Wirklichkeit, der
eine Katze über die fünfzehn gegenüberstand. Du hattest die Finger
deiner jüngsten Tochter aus meinem Fell lösen müssen, während sie
weinte und schrie "Nein, nein! Nehmt mir meine liebe Katze nicht
weg!"
Ich wunderte mich noch, wie du ihr ausgerechnet in diesem Moment
etwas von Freundschaft, Verantwortung und Loyalität vermitteln
wolltest. Zum Abschied tipptest du leicht auf meinen Kopf,
vermiedest dabei tunlichst, mir in die Augen zu sehen, und lehntest
es höflich ab, meine offen daneben stehende Transportbox wieder
mitzunehmen. Du hattest einen wichtigen Termin einzuhalten, nun habe
ich auch einen. Kurz nachdem du weg warst, sagte eine der netten
Damen, du hättest mit Sicherheit schon Monate vorher vom Umzug
gewusst, und somit wäre Zeit gewesen, einen "guten Platz" für mich
zu finden. Sie schüttelten bedrückt den Kopf und fragten leise: "Wie
konntest du nur?"
Die Damen widmeten sich uns, wann immer es ihre Zeit zuließ. Wir
bekamen gute und reichliche Mahlzeiten, aber ich verlor meinen
Appetit schon vor vielen Tagen.
Anfangs hoffte ich unentwegt, dass du eines Tages zurückkommst und
mich hier rausholst. Wünschte mir, dass alles nur ein böser Traum
war und ich eines Tages aufwache ... bei dir zu Hause...
Aber du kamst nie. Und wann immer jemand an "meinem"
Vermittlungszimmer vorbei ging, presste ich bittend meine Pfoten
durch jeden möglichen Spalt. Gab es niemanden, der mich mochte?
Niemanden, dem ich all meine Liebe, Dankbarkeit und zärtliche Treue
schenken durfte? Die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den süßen
kleinen knuddeligen Katzenkindern aufnehmen konnte. Unbeachtet, von
allen übersehen und vergessen, zog ich mich in eine Ecke zurück,
stand nicht mehr auf. Eines Tages, am Nachmittag, hörte ich
Schritte. Man hob mich auf, trug mich über einen langen Korridor,
der in einen Raum mündete. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die
Frau legte mich auf den Tisch, streichelte behutsam über meinen Kopf
und erklärte mir, dass ich mich nicht sorgen solle. Mein Herz schlug
voller Erwartung auf das, was nun kommen sollte. Gleichzeitig hatte
ich ein Gefühl des Loslösens. Mir, der Gefangenen der Liebe, gingen
die Tage aus. Ich war mehr um die nette Frau besorgt als um mich
selbst. Ich erkannte, dass sie an einer Last tragen müsse, die
Tonnen wog.
Sie band leicht etwas um meine Vorderpfote, während eine Träne ihre
Wange hinunter kullerte. Ich schob meinen Kopf in ihre Hand, so wie
ich es immer bei dir getan hatte, um dir meine Liebe zu zeigen. Ich
spürte einen leichten Einstich und eine kühle Flüssigkeit, die in
mich hinein floss. Ich streckte mich schläfrig aus, schaute dabei in
die freundlichen Augen der Frau und murmelte:" Wie konntest du nur?"
Möglicherweise verstand sie mein leises Miauen, denn sie sagte:" Es
tut mir leid!" Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job
sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht
missbraucht, ignoriert und verlassen sein würde. Einen Platz, an dem
ich mich nicht verkriechen müsse, einen Platz der Liebe und des
Lichts, der so anders sei als auf Erden. Mit meinem letzten Funken
Energie öffnete ich weit meine Augen und sah sie unverwandt an,
versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest du nur?" nicht an
sie gerichtet war. Ich dachte an dich, du mein geliebter Mensch.
Und ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Mein letzter
Atemzug ist mein Wunsch, dass dir in deinem Leben immer diese
Loyalität widerfahren möge, die mir verweigert worden war...


Es gibt so viele Mails, die man angeblich an möglichst viele
Menschen weiterleiten soll, damit dies oder jenes passiert. Welch
ein Schwachsinn! Doch diese Geschichte ist es wirklich wert, an so
viele Menschen wie nur irgend möglich weitergeleitet zu werden. Möge
sie viele Herzen berühren und zahllose Menschen zum Weinen bringen.


(Dazu einige Worte des Autors: Wenn "Wie konntest du nur?" Ihnen
Tränen in die Augen trieb, dann erging es Ihnen genau so wie mir,
als ich sie schrieb. Deshalb ist es ausdrücklich erlaubt, diese
Geschichte so oft wie möglich weiterzugeben, solange es nicht
kommerziellen Zwecken dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass
die Entscheidung, ein Haustier aufzunehmen und in eine Familie zu
integrieren, wichtig für das ganze Leben sein kann. Dass man ein
Haustier nicht einfach aufgeben darf - und wenn es schon nicht
anders geht, es wenigstens nicht in ein Tierheim, sondern in eine
liebevolle neue Familie geben und sich dankbar von ihm verabschieden
muss. Das Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen,
vielleicht mehr als die meisten Menschen ... )






 
   
 
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